Ein Ziel des Projektes „ProMech-I“ ist es, die Virtuelle Realität (VR) in die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) zu integrieren. Am „Tag der ausbildenden Fachkraft“ wurde den Ausbildungsbetrieben der Stand der Entwicklung der VR-Lernanwendung und dessen zukünftiger Einsatz vorgestellt.
Zum Ende des Ausbildungsjahres 2021/2022 wurde durch das saz – Schweriner Aus- und Weiterbildungszentrum e.V. der traditionelle „Tag der ausbildenden Fachkraft“ durchgeführt. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam auf die industrielle Berufsausbildung in der Region Westmecklenburg zurückzublicken, die Herausforderungen zu erkennen und daraus Schlussfolgerungen für die weitere Ausgestaltung der Lernortkooperation abzuleiten. Der Einladung in das saz folgten 49 Teilnehmende aus Ausbildungsbetrieben, dem Regionalen Beruflichen Bildungszentrum der Landeshauptstadt Schwerin, der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin und dem saz als überbetriebliche Bildungsstätte.
Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Teilnehmenden über die qualitative und quantitative Entwicklung der ÜBA und die derzeitige Situation des saz als dritter Lernort informiert. Die IHK zu Schwerin stellte im Anschluss die Ergebnisse der Frühjahrsprüfungen 2022 vor. Dabei wurde auch das regionale mit dem nationalen Ergebnis verglichen.


Das Projektteam von ProMech-I nutzte die Veranstaltung, um allgemein über die Ergebnisse aus der Projektarbeit und speziell über die Implementierung von VR in die ÜBA zu informieren. Den Ausbildungsbetrieben wurde in diesem Zusammenhang das Teilvorhaben der Entwicklung und Implementierung des VR-Trainingssystems „Komplettierung und Inbetriebnahme eines mechatronischen Systems“ erläutert. Mit ihm sollen Auszubildende zukünftig in die virtuelle Realität eine komplexe fachspezifische Aufgabe in unterschiedlichen Niveaustufen bearbeiten. Das VR-Trainingssystem protokolliert und bewertet dabei die Tätigkeit des Auszubildenden hinsichtlich verschiedener Kriterien und hilft damit den Lernfortschritt transparent für Lernende und Lehrende abzubilden. Nach der theoretischen Einführung „entführte“ das Team die Teilnehmenden in die virtuelle Lernwelt. Die Teilnehmenden an der Veranstaltung schauten dabei einem Ausbilder in der VR über die Schulter und beobachteten die Bearbeitung der Aufgabe mit Hilfe der Controller. Einige Teilnehmende nutzten im Anschluss selber die Möglichkeit in die neue Virtuelle Lernwelt einzutauchen und das mechatronische System zu komplettieren. Dabei wurde von ihnen die Realitätstreue gelobt.
Im Anschluss wurden in einer angeregten Diskussion der Nutzen und die Möglichkeiten, aber auch die Herausforderungen beim Einsatz von VR diskutiert. Es wurde gemeinsam herausgearbeitet, dass VR ein digitales Medium ist, welches gezielt zur Unterstützung bei der Erreichung des Lernziels eingesetzt werden muss. Der Einsatz muss aber durch das Ausbildungspersonal begleitet werden. Die Beschaffung einer solchen Lernanwendung und der entsprechenden Hardware von Betrieben mit wenigen Auszubildenden wird aus ökonomischen Gründen eher kritisch gesehen. Aus diesem Grund ist der Einsatz in der ÜBA oder an der Berufsschule sinnvoll. Die Unternehmen zeigten sich aber gegenüber neuen hybriden Angeboten aufgeschlossen.
Das Team von ProMech-I wird in den kommenden Monaten das VR-Trainingssystem weiter erproben und im neuen Ausbildungsjahr in die ÜBA integrieren. Auch ist die Entwicklung eines e-learning- Angebotes unter Nutzung des VR-Trainingssystem geplant, mit dem auch außerhalb des saz gelernt werden kann.
Fotos: saz e.V.